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Judaismus

 Редакция Толдот — Judaismus

Judaismus — die jüdische Religion. Das Wesen und das Ziel vom Judaismus.

Versuchen wir, das Wesen der jüdischen Religion — des Judaismus, seine grundsätzlichen Dogmen und Konzepte zu begreifen.

Was heißt Judaismus?

Wenn die Rede vom Judaismus ist, so meinen religiöse Juden in erster Linie die jüdische Tradition darunter, in deren Rahmen die Kenntnisse über dem G-tt bekommen worden sind und übertragen werden, Der alles Existierende geschaffen hat, die Kenntnisse über Seine Beziehungen mit den Menschen, über das Ziel der Schöpfung, sowie darüber, wie man zu leben hat und was von einem Menschen gefordert wird. Diese Tradition («Massora») ist eine Altersgenossin des Menschentums, d.h., sie beginnt mit der Weltschöpfung, 20 Generationen vor dem ersten Juden — Abraham — und existiert ununterbrochen bis zum heutigen Tag.

Klagemauer ist heute einer der Symbole der jüdischen Religion

Klagemauer ist heute einer der Symbole der jüdischen Religion

 

Quellen der jüdischen Tradition waren bis zum Exodus die mündliche Überlieferung und prophetische Offenbarungen. Die Patriarchen vom jüdischen Volk hatten die Thora befolgt, bevor sie vom Allerhöchsten geschenkt und von Mosche (Moses) niedergeschrieben worden ist. Im Jahre 2448 seit der Weltschöpfung (1312 vor der Zeitwende) verließen die Juden Ägypten, und der Allerhöchste schenkte ihnen die Thora auf dem Sinai-Berg. Die Juden bekamen nicht nur die Schriftliche, sondern auch die Mündliche Thora. Seit diesem Moment war die Befolgung der Gebote nicht mehr freiwillig, sondern verwandelte sich in eine Verpflichtung des jüdischen Volkes und eine der zentralen Forderungen vom Judaismus.

Begriffsproblem

Judaismus wird öfters «die erste abrahamitische Religion» genannt, da der erste Jude — Abraham — ein Ahn der «althebräischen Religion» ist, der sich im Laufe der Zeit Christentum entsprossen hat, auch wegen der Tatsache, dass der Islam den Propheten Abraham (Ibrahim) in seine Geschichte einschließt. Man sagt öfters, dass Judaismus eine der uralten Religionen ist, die bis zu unseren Zeiten existieren, und sie ist bestimmt die älteste monotheistische Religion. Es wird darunter gemeint, dass es sich in den Abraham-Zeiten eine «abgöttische Einigung» zusammengestellt hatte, aber Abraham und seine Nachfolger haben vollkommen andere Ansichten vertreten: sie predigten das Glauben in den Einzigen und Einigen Gott, Der alles Existierende geschaffen hat.

Die Beschneidung (Brit-Mila) von einem Knaben am 8. Tag — eines der wichtigen Gebote vom Judaismus

Die Beschneidung (Brit-Mila) von einem Knaben am 8. Tag — eines der wichtigen Gebote vom Judaismus

 

Der Begriff «Judaismus» ist in der russischen Sprache vor allem zur Bezeichnung der «hebräischen Religion» verwendet. Die die Gebote befolgenden Russischsprachigen Juden benutzen auch dieses Wort, meinen aber den ganzen Komplex der jüdischen Tradition darunter. Das Wort «Judaismus» nimmt seinen Ursprung in der altgriechischen Sprache: das 2. Makkabi-Buch, das in der griechischen Sprache erfasst ist, enthält das Wort Ἰουδαϊσμός («Judaismus»). Nach dem Verschwinden von 10 Stämmen Israels wurde die Benennung von einem Vertreter des Jehuda-Stammes — «Jehudi» — zum Synonym des Wortes «Ivri» («Hebräer»), d.h., «Judaismus» ist «Judentum» als Geistesströmung, Gedankenrichtung, ein Komplex von Glauben und Vorstellungen, Lebensweise.

Dabei werden in der jüdischen Tradition selbst analogische, aber präzisere Begriffe verwendet. In der Heiligen Sprache wurde es nach dem Zurückkehren aus der babylonischen Gefangenschaft die Benennung יהדות («Judaismus») gebräuchlich, die nicht nur eine religiös-weltanschauliche Komponente, sondern auch hebräische Herkunft (mütterlicherseits) impliziert.

In Jiddisch wird der Begriff ייִדישקײַט («Jiddischkeit») benutzt, der «jüdische Lebensweise» bedeutet, was, seinerseits, «Religion», Weltanschauung, Ethik, Gesetze und Bräuche mit Akzent auf praktisches Bekenntnis und praktische Erfüllung des ganzen Normen — und Vorstellungen-Komplexes im Alltagsleben einschließt.

Ist der Judaismus eine Religion?

Es ist nicht ganz korrekt, Judaismus als eine Religion zu bezeichnen, da die Grundlage vom Judaismus die Kenntnis, nicht das Glauben, bildet. Der Standpunkt vom Judaismus lautet, dass das Glauben eben dort beginnt, wo sich die Kenntnis endet. Die Tatsachen, dass der G-tt Ägypten 10 Plagen unterwarf, die Juden daraus hinausführte, Sich auf dem Sinai-Berg sehen ließ und die Thora schenkte — das alles ist für die Juden keine Angelegenheit des Glaubens, sondern eine Kenntnis, da das ganze Volk die vorgegangenen Wunder gesehen und darüber gezeugt hat.

Das in der Thora Geschriebene ist durch eine im Laufe von Generationen übergebene Erzählung darüber bestätigt, wie der G-tt das jüdische Volk aus Ägypten hinausgezogen und ihm Seine Thora geschenkt hat. Jedes Jahr erzählt man in jüdischen Familien an der ersten Pesach-Nacht über den Exodus, wobei die Ereignisse vor dem Exodus sowie die Thora-Bescherung danach erwähnt werden. Dieselbe Geschichte wird von Jahr zu Jahr in mehreren, im Laufe von Jahrtausenden miteinander nicht verbundenen Gemeinden erzählt. Es ist unmöglich, so eine riesige Falsifizierung zu verwirklichen, und ein ganzes Volk zu zwingen, daran zu glauben. Theorien einiger Gelehrten, die eine «wissenschaftliche» Erklärung der Entstehung von der schriftlichen Thora und der darin beschriebenen Wunderereignissen bieten, stellen kein Problem für Judaismus dar. Im Gegensatz zu vielen Zivilisationen, die in die Rapusche gegangen und nach Museen sowie zum «Mülhausen der Geschichte» verlagert worden sind, stellt der Judaismus keine versteinerten Kulturdenkmale dar, sondern eine kontinuierliche lebende Tradition, die Sagen über die Höhen und Tiefen, Heldentaten und Fehler der Juden bewahrt. «Unbequeme» Seiten der jüdischen Geschichte wurden der schriftlichen Thora nicht entnommen. Ideen, Ansätze und Meinungen, die von unseren Weisen als halachische (praktisch zu befolgende) Regel nicht bestätigt wurden, sind jedenfalls in Talmud und anderen Quellen aufgenommen.

Es gibt im Judaismus keine Teilung auf Juden als eine «religiöse Gruppe» und Hebräer als Nationalität. So eine Teilung wird zwanghaft seit dem XIX. Jahrhundert eingedrängt, aber eine Reihe von Sprachen haben immer noch nicht zwei einzelne Begriffe, die Hebräer vom Judaismus «abtrennen» ließen. Ein Jude, der Thoragebote nicht befolgt, bleibt jedenfalls ein Hebräer (das heißt, Jude), selbst wenn er auf die jüdische Tradition bewusst verzichtet, selbst wenn er nicht nur «säkular» ist, sondern sein Religionsbekenntnis völlig getauscht hat — wie ein Sohn, der gegen seinem Vater rebelliert hat, bleibt er jedenfalls sein Sohn (wenn auch sein Vater ihn verprügeln oder vertreiben würde, wird die Tatsache der Verwandtschaft zwischen ihnen dadurch nicht annulliert); so bleibt der Jude ein Teil seines Volkes und ist mit dem G-tt durch besondere Beziehungen verbunden — mit Dem, Der mit dem Volk Israels ein Bündnis geschlossen und ihm die Thora beschert hat, unabhängig davon, ob der Jude es will oder nicht.

Thora — das Hauptbuch im Judaismus

Thora — das Hauptbuch im Judaismus

Foto: Thora-Rolle und Zeigestock für Thora-Vorlesen in der Synagoge

 

Es gibt im Judaismus Leader und Leiter, aber es gibt nicht und es gab auch nie einen absoluten und sündenfreien Herrscher, außer dem Allerhöchsten. Geistige Leitung der jüdischen Gemeinden ist von Rabbinern ausgeübt. Sie besitzen sittliche Autorität, beantworten die Fragen betreffend Halacha, schützen die Thora vor Beleidigung. Im Unterschied zu Kohanim — Nachfahren von Aaron, auf die der Dienst beim Jerusalemer Tempel auferlegt ist, — sind die Rabbiner nicht Geistlicher, sondern Lehrer.

Judaismus trennt nicht das Geistige vom Weltlichen. Ganz und gar alle Bereiche der menschlichen Tätigkeit werden in der jüdischen Tradition als Art des G-ttesdienstes betrachtet, darum sind sie alle durch die Halacha — religiöse Gesetzgebung — geregelt. In der Tat, ein «einfacher» Jude soll dieselbe Gebote befolgen, wie ein «Rabbiner».

Die Quellen von der Halacha sind Schriftliche Thora (Tanach) und Mündliche Thora (Kommentare, Gesetze und Feststellungen der Weisen (Mischna, Talmud), rabbinische Responsen (Antworten), halachische Kodexe (Gesetzessammlungen).

Grundprinzipien vom Judaismus

Mehrmals wurden in der jüdischen Geschichte Versuche unternommen, Grundlagen zu formulieren, die für den Judaismus wirklich grundlegend und bestimmend sein würden — eine Reihe von deutlichen und lakonischen Prinzipien, die im Zusammenhang das Wesen vom Judaismus äußern und ihn von anderen Religionen, Weltanschauungssystemen, philosophischen Schulen u. s. w. abgrenzen würde. Die größte Verbreitung bekamen 13 Grundlagen des Glaubens, die von Rambam auf Grund der Schriftlichen und der Mündlichen Thora kodifiziert und im Vorwort zu einem Kommentar für den Mischna-Abschnitt «Chelek» (Traktat «Sanhedrin») dargelegt wurden. Diese Prinzipien sind von allen Strömungen des rechtgläubigen Judaismus anerkannt. Da sind sie kurz dargelegt:

1. Der G-tt schafft die Welt und alle Schöpfungen, Er allein hat alles Existierende geschaffen, schafft es zurzeit und wird es schaffen.

2. Der G-tt ist einzig und es gibt keine andere Einzigkeit wie Seine; Er allein ist unser G-tt, Der war, ist und wird sein.

3. Der G-tt ist mit keinen materiellen Eigenschaften und Charakteristiken zu beschreiben, Er hat keine physische Gestalt, Er ist unkörperlich.

4. Der G-tt ist der Erste, und Er ist ebenso der Letzte.

5. Man soll nur dem Schöpfer beten und Ihn verehren; es ist ausdrücklich verboten, jemanden anderen, außer Ihn, anbeten und verehren.

6. Alles von den Propheten Gesagte ist wahr.

7. Die Prophezeiung von unserem Rabbi Moses war wahr, und er selbst ist der Ahn von allen Propheten: die, die ihm nachfolgten, und sogar die, die vor ihm prophezeiten.

8. Die Thora, die wir besitzen, ist dieselbe Thora, die der Allerhöchste unserem Rabbi Moses gegeben hat.

9. Die Thora wird niemals geändert werden, der G-tt wird niemals eine andere Thora geben.

10. Der G-tt weiß alle Taten und alle Gedanken der Menschen.

11. Der G-tt vergilt mit Gutem den, die Seine Gebote befolgen, und die Sünder werden endlich bestraft werden.

12. Wir sollen an die Ankunft von Messias glauben, und man soll auf ihn warten, obschon er sich verzögert.

13. Bald kommt die Neubelebung der Toten. Das wird geschehen, wenn der Willen G-ttes dazu sein wird.

Auserwähltsein der Juden

Der Standpunkt vom Judaismus ist, dass alle Menschen gleichberechtigt geschaffen wurden, jeder Mensch ist einzigartig, jeder ist «laut Gestalt und Gleichnis» des G-ttes geschaffen. Zugleich ist das jüdische Volk vom Allerhöchsten zur Verwirklichung einer besonderen Aufgabe auserwählt worden: das ist ein «geistiges Volk», das der Menschheit die G-tteskenntnis bringen muss. Der G-tt hat ein Bündnis mit dem jüdischen Volk auf dem Sinai-Berg geschlossen. Dieses Bündnis kann nicht aufgelöst werden.

Die Gebote sind die Verpflichtungen vom jüdischen Volk im Rahmen dieses «Bündnisvertrags»: 613 Gebote der Thora (sowie zahlreiche Feststellungen der Weisen) erlegen eine besondere Verantwortung auf die Juden. Vom Standpunkt des Judaismus, sind andere Völker nicht verpflichtet, alle diese Gebote zu befolgen: sie haben nur 7 Gebote für Noach-Nachfahren zu erfüllen.

Ein Jude mit Tefillin und Tales

Ein Jude mit Tefillin und Tales

 

Laut dem jüdischen Gesetz soll man sich während des Morgengebets in Tefillin und Tales einkleiden.

Der Judaismus fordert von dem Juden, ein Beispiel für die Umstehenden zu sein, den Namen des Allerhöchsten in dieser Welt zu heiligen. Dabei beschäftigt sich der Judaismus nicht mit der Anlockung von Proselyten aus anderen Völkern — die Tätigkeit für Heranführung zur Thora wird unter den säkularen Juden ausgeübt. Abgesehen davon, jeder Nichtjude darf ein Teil vom Volk Israels werden, nachdem er eine Zeremonie genannt Gijur bei einem rabbinischen Gericht durchmacht. Der Proselyt gilt als Jude in jeder Hinsicht.

Jüdische Symbole

Ein authentisches Symbol des Judaismus ist die reichlich verwendete Menora-Gestalt — die Gestalt des in der Thora beschriebenen siebenarmigen Leuchter, der sich im Jerusalemer Tempel befand. Ein Hexagramm, genannt «Magen David» (Davidschild), bekam nur im XIX. Jahrhundert ihre Verbreitung, er wird auch von Mehreren für einen gelehnten Symbol gehalten. Man verwendet aktiv in der Ausstattung der Synagogen die Gestalt von «Luchot Ha-Brit» (Tafel des Bündnisses), der Löwen als Symbol des Jehuda-Stammes und der Königsmacht, sowie die Gestalt von 12 Stämme-Fahnen, da jede von ihnen einen Segensspruch symbolisierte, den jeder Stammvorfahr von seinem Vater Jakob erhielt.

Rechtgläubiger und nicht rechtgläubiger Judaismus

Es gibt mehrere Strömungen und Gruppen innen des «rechtgläubigen Judaismus»: Litauische, Chassidim von verschiedenen chassidischen «Höfen», Sephardim und Ankömmlinge der Ostgemeinden, deutsche Juden (Jeckim), jemenitische Juden (Tajmanim). Alle diese Gruppen bleiben «rechtgläubig», da sie die Halacha befolgen und sich nach der Schriftlichen und nach der Mündlichen Thora richten. Dabei können sie sich praktisch laut verschiedenen, miteinander nicht übereinstimmenden halachischen Meinungen benehmen, da jede dieser Gemeinden ihr eigenes historisch herausgebildetes Brauchsystem besitzt. Abgesehen davon, alle diese Gemeinden erkennen einander als koschere, Halacha-befolgende Menschen. Es ist, insbesondere, in dem von allen rechtgläubigen Strömungen anerkannten halachischen Hauptkodex «Schulchan Aruch» geschrieben, dass «alle Nussachim (Gebetversionen verschiedener Gemeinden) heilig sind». Auch andere Teilungsweisen sind reichlich verbreitet: Charedim (man heißt die in den Medien «Ultraorthodoxen»), Modern-Orthodoxen, Datiim-Leumiim (religiöse Zionisten). Diese Marker werden mit einem bestimmten Grad der Relativität benutzt, da diese Gruppen mehrere Strömungen und Fraktionen einschließen.

Als «nicht rechtgläubige» Strömungen gelten «reformistischer» und «konservativer» Judaismus, sowie «Rekonstruierungsjudaismus» und eine Reihe von anderen Kleingruppen, die sich selbst als Juden nennen, aber verleugnen gewissermaßen die Halacha.

Absolut jede Gruppe, die jederzeit den Halacha-Bereich verlassen hatte, hörte nun auf, ein Teil vom Judaismus zu sein und verwandelte sich in eine «neue Religion». So geschah es, insbesondere, mit Christen vor zweitausend Jahren, mit den die Schriftliche Thora verleugnenden Karaimen im VIII. Jahrhundert (als Konsequenz daraus, mehrere von heutigen Karaimen halten sich selbst nicht mehr für Juden nach Herkunft), und die Nachfolger von Schabtaj Tsvi und von Jakob Frank verließen den Judaismus im XVII. und im XVIII. Jahrhundert bzw.

So wird es augensichtlich, dass zahlreiche Strömungen des «rechtgläubigen» Judaismus sind eigentlich Judaismus und kein anderer Judaismus existiert. Was für die «nicht rechtgläubigen» Bewegungen, so zählen sie, ihrem Wesen nach, überhaupt nicht zum Judaismus — das sind Religionen, die der jüdischen Tradition entstammen, aber sind damit nicht mehr verbunden. Dabei ist es wichtig zu bemerken, dass unterschiedliche «Judaismus-Arten», die heutzutage parallel mit den der jüdischen Tradition treuen Gemeinden existieren, verschwinden allmählich wegen der Massenassimilierung sowie wegen des Misstrauens ihnen gegenüber seitens Mehrheit des jüdischen Volkes, einschließlich säkulare Bevölkerung. Der erste Premierminister Israels David Ben-Gurion sagte: «Ich besuche nicht die Synagoge, aber die Synagoge, die ich nicht besuche, ist rechtgläubig». Abgesehen von bedeutenden Unterschieden und tiefgehenden Widersprüchen zwischen verschiedenen Gruppen der israelischen Gesellschaft, überwiegende Mehrheit der Bürger verhält sich negativ zu dem «nicht rechtgläubigen Judaismus» und seine Popularität bei der Bevölkerung ist äußerst niedrig.

Einfluss vom Judaismus auf andere Religionen

Viele Ideen und Sage des Judaismus waren gewissermaßen in der oder jener Form von solchen Weltreligionen wie Christentum und Islam geeignet, sowie von mehreren synkretischen Bewegungen (Theosophie von Blawatskaja, New-Age, Rasta u. s. w.). Sie alle entnehmen dem Judaismus einen bedeutenden Teil der Ideen, alle lehnen sich jedenfalls auf die in der Thora dargelegte Weltgeschichte, erklären sich für jene, die den wahren Judaismus fortgesetzt und «entwickelt» haben, streiten mit dem Judaismus, versuchen, ihn zu entkräften, entnehmen ihm das, was ihnen gefällt und werfen weg, was ihnen nicht passt, wobei sie das nicht Passende als falsch oder «schon nicht nützlich» erklären.

Als Folge der Enttäuschung in den Religionen und der schweren geistigen Krise in der westlichen Gesellschaft wird die Bewegung «Bnei Noach» immer mehr populär — die Vereinigung von Nichtjuden, die sich entschlossen, 7 Gebote der Noach-Nachfahren zu befolgen, die der G-tt der Menschheit nach der Sintflut gegeben hat. Viele Nichtjuden entschließen sich, durch eine Gijur-Zeremonie bei einem rabbinischen Gericht zu Juden zu werden.

Einfluss vom Judaismus auf die moderne Kultur

Juden wurden im Laufe von langer Zeit diskriminiert und verfolgt, und der Judaismus blieb geschlossen und außerhalb jüdischer Gemeinden im Wesentlichen unbekannt. Judaismus gilt als Lehre der «dreckigen Juden», als eine sonderbare Religion von «Scholastikern und Pharisäern», die sich auf keinen Fall berichtigen und assimilieren wollen. Immerhin nahm der Judaismus einen riesigen Einfluss auf die Entwicklung des politischen Denkens, des Wohltätigkeitssystems und des Systems der gegenseitigen Hilfe, die die antike Welt nicht kannte, sowie auf die Verwandlung von Moralität und von Sittlichkeit zu den «allgemeinmenschlichen Werten».

Fast alle grundlegenden Werte der modernen Gesellschaft wie 7-Tagen-Woche, «nicht töten», «nicht ehebrechen» u. s. w., Prinzipien des Wertes vom menschlichen Leben und Unverletzlichkeit des Privateigentums, Institutionen der Familie und der Rechtsprechung — das alles ist, ohne Zweifel, die Folge des Einflusses der jüdischen Bibel — der Thora — auf die Länder, wo die Juden im Laufe von vielen Jahrhunderten auseinandergejagt wurden. So erklärt Rambam die historische Notwendigkeit der Zerstreuung von Juden — um andere Volker über die Kenntnis des Einigen G-ttes zu belehren.

Der Beitrag vom Judaismus ist nur vor kurzem anerkannt worden: jetzt ist es üblich, den Westen als «jüdisch-christliche Zivilisation» zu benennen; ausführliche Informationen darüber finden Sie in der Rundschau Judaismus uns Christentum; der Einfluss vom Judaismus auf den Islam und auf die muslemische Kultur ist in der Rundschau Islam und Judaismus auseinandergesetzt.

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